Reifendruck kontrollieren spart Geld – Alle vierzehn Tage messen lohnt sich

Eine vernachlässigte Reifendruckkontrolle führt zu spürbaren finanziellen Belastungen im Jahresverlauf. Hier erfahren Sie, welche Summen auf Sie zukommen können und wie Sie diese vermeiden.

Sicherheitsrisiken und Kostenfallen durch mangelnden Luftdruck

Unzureichender Luftdruck in den Autoreifen bringt verschiedene Gefahren mit sich. Laut Angaben des TÜV-Verbandes kann sich der Bremsweg erheblich verlängern, während die Stabilität beim Fahren abnimmt. Besonders kritisch wird es durch die Gefahr von Reifenplatzern aufgrund von Überhitzung. Untersuchungen belegen, dass bereits ein um 30 Prozent verringerter Luftdruck den Bremsweg auf trockenen Straßen um bis zu sechs Meter verlängern kann.

Neben den Sicherheitsaspekten entstehen auch finanzielle Nachteile durch verstärkten Reifenverschleiß und gesteigerten Kraftstoffverbrauch. Bereits minimale Abweichungen von wenigen Zehntel Bar können merkliche Auswirkungen haben. Viele Fahrzeughalter unterschätzen diese Problematik und zahlen dadurch unnötig hohe Beträge an Tankstellen.

Jährliche Mehrkosten durch falschen Reifendruck

Die Einschätzungen der Experten bezüglich des Mehrverbrauchs variieren je nach Organisation. Der TÜV-Verband rechnet bei einem Druckdefizit von 0,2 Bar mit bis zu drei Prozent höherem Verbrauch. Der ADAC beziffert bei 0,4 Bar zu wenig den zusätzlichen Verbrauch auf maximal 0,3 Liter pro 100 Kilometer. Das Umweltbundesamt geht bei einem Minus von 0,5 Bar von bis zu fünf Prozent Mehrverbrauch aus.

Bei einem Benzinpreis von 1,75 Euro und einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,5 Litern pro 100 Kilometer entstehen folgende jährliche Zusatzkosten: Wenigfahrer mit 10.000 Kilometern jährlich müssen mit 39 bis 66 Euro rechnen, Durchschnittsfahrer mit 15.000 Kilometern zahlen 59 bis 98 Euro zusätzlich, und Vielfahrer mit 20.000 Kilometern kommen auf 79 bis 131 Euro Mehrkosten.

Diese Berechnungen können je nach Fahrzeugtyp stark abweichen. Sparsame Autos verursachen entsprechend geringere Zusatzkosten, während verbrauchsstarke Fahrzeuge die Mehrausgaben in die Höhe treiben.

Richtige Kontrolle und Druckwerte finden

Eine regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks sollte nach Empfehlung des ADAC alle vierzehn Tage erfolgen. Wichtig dabei ist, dass die Messung ausschließlich bei kalten Reifen durchgeführt wird, also vor längeren Fahrten. Erwärmte Reifen führen zu erhöhtem Druck und verfälschen somit die Messergebnisse.

Da viele Tankstellen mittlerweile Gebühren für das Nachfüllen von Luft verlangen, kann sich die Anschaffung eines eigenen Reifendruckprüfers für die heimische Nutzung lohnen. Dieses kostengünstige Hilfsmittel ermöglicht eine schnelle Nachkontrolle, beispielsweise wenn das seit 2014 bei Neuwagen vorgeschriebene Reifendruckkontrollsystem eine Warnung ausgibt.

Die korrekten Druckwerte für das jeweilige Fahrzeug finden sich an verschiedenen Stellen: in der Bedienungsanleitung, auf Aufklebern am Tankdeckel, an der B-Säule oder im Handschuhfach, sowie in den Herstellertabellen im Internet. Bei voller Beladung des Fahrzeugs muss der Reifendruck entsprechend den Herstellervorgaben angepasst werden, um eine Überlastung der Reifen zu vermeiden. Auch das Reserverad sollte regelmäßig kontrolliert werden.